Zu Besuch bei ROCHE

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Artikel: Zu Besuch bei ROCHE

Homestory: Gewinner der Kategorie "Großes Unternehmen"

Nach der ClimateMobilityChallenge ist vor der ClimateMobilityChallenge. Deshalb haben wir - wie auch schon in 2022 - unsere Gewinner live vor Ort besucht. Zum einen, um einen besseren Eindruck der beschriebenen Beiträge zu bekommen und natürlich zum anderen, um die Unternehmen (aka unsere Kunden) besser kennen zu lernen. Es lohnt sich immer: Insights und Infos, die sonst im Verborgenen geblieben wären, kommen so ans Tageslicht. Heute bei: ROCHE  


Termin: 12.10.2023 zur Einweihung des CMC-Gewinnes: JobRad ToolTower (von Levelo)


8:15 Uhr, Mannheim, leicht bewölkt, 16 Grad

Wir (Lisa & Christina) fühlen uns wie Mitarbeitende der Firma Roche, als wir an der eigens nach ihnen benannten Straßenbahnhaltestelle „Roche“ aussteigen. Mit blauem Lanyard und Besucherausweis ausgestattet, dürfen wir aufs Firmengelände.

Kurz nach dem Haupttor sehen wir schon die Luftballons, die deutlich machen, wie zentral der Standort der neuen Service Radstation gewählt wurde. Direkt am Hauptweg und frei für alle zugänglich. Angelique Hilbert aus dem Mobility Team bestätigt, das war durchaus gewollt. Die Mitarbeitenden sollen nicht erst suchen müssen.

Noch während wir in kleiner Gruppe die Hülle abziehen und probehalber ein Fahrrad in die Vorrichtung einhängen, hält der erste Radfahrer neugierig an und freut sich über das Angebot.

  von
Ende des Sliders

Roche ist einer der größten Arbeitgeber in der Region Rhein-Neckar und ist sich dieser Verantwortung ebenso bewusst. Die Mitarbeitenden profitieren von zahlreichen Benefits für Gesundheit und Wohlergehen, und einer sehr positiven Arbeitskultur. Die Tradition als Familienunternehmen zahlt genauso darauf ein, wie eine gelebte Diversität. Es wird auf Familienfreundlichkeit Wert gelegt und für Auszubildende können in der Kantine vergünstigt essen. Das Nachhaltigkeitsengagement der Firma wird auch von Bewerbenden bei Vorstellungsgesprächen regelmäßig thematisiert. Bewerber kommen oft auf Empfehlung zu Roche, weil Familienmitglieder oder Bekannte ebenfalls zufriedene Mitarbeitende sind.

Das Thema Nachhaltigkeit wird auf allen Ebenen bearbeitet und vorangetrieben. So kommen viele Neuerungen aus dem sogenannten „global squad“, die dann entsprechend des Landes oder des Standortes mit eigenen Schwerpunkten umgesetzt werden.

Der Nachfahre der Gründerfamilie André Hoffmann kommt mitunter auch selbst am Standort vorbei. Vor Ort reißt er die Belegschaft mit seiner Einstellung zu Nachhaltigkeit mit.

Auf der anderen Seite kommt aus der Belegschaft in Mannheim heraus ein enormer Pool an Ideen, was in einzelnen Abteilungen, Gebäuden oder Teams auch noch umgesetzt werden könnte.

Quelle: Roche


Das Angebot der Kantine ist bereits zur Hälfte vegetarisch. Jedes einzelne Gericht enthält die Angaben des CO2 Ausstoßes.

Kantine
Kantine
Quelle: Roche


In großem Maßstab ist das Werksgelände bereits sehr nachhaltig aufgestellt. Es gibt eine effiziente Vor-Ort-Logistik, Abwärme der benachbarten Müllverbrennung wird weitergenutzt, und ein neu gebautes Gebäude wurde CO2-neutral errichtet.

AuszeichnungGebäude
AuszeichnungGebäude
Quelle: Roche


Im Bereich Mobilität stehen auch noch einige Sachen an, vor allem da dieser Bereich in die CSRD-Berichterstattung in Scope 3 einfließen wird. Wir lernen, dass wer aktiv Angebote für nachhaltige Mitarbeitendenmobilität schafft, kann diese gleichzeitig auch erfassen, was verständlicherweise die Grundlage der Berichterstattung ist.

Am Ende unserer Werksführung wurde beschlossen, dass das Thema Nachhaltigkeit und Mobilität auch zukünftig Teil der allgemeinen Werksführung werden soll💪🏽

Vom Werksrad über den Fuhrpark bis zu den Reiserichlinien oder dem Deutschlandticket: das gesamte Mobilitätsmanagement ist professionell strukturiert. Und genauso professionell war auch unser Tag in Mannheim organisiert.

Wir waren sehr beeindruckt vom gelebten Nachhaltigkeitsengagement und den kreativen Umsetzungsideen und sagen DANKE.

CMCAuszeichnung
CMCAuszeichnung
Quelle: Roche

"Ich freue mich sehr, dass unser Engagement mit dieser Auszeichnung gewürdigt wurde. Nur gemeinsam als Mobility-Team und unterstützt von einer Vielzahl von Funktionen, der Rückendeckung unseres Managements und tollen Kooperationen mit externen Partner:innen haben wir in den letzten Jahren so viel erreicht."

Angelique, Roche

"Es war ein unvergesslicher Tag (CMC-Preisverleihung) und man hat viele Firmen und Menschen kennengelernt, die auch beim Thema nachhaltige Mobilität ansetzen und auf dem richtigen Weg sind."

Stefan, Roche

"Unser gesamtes Mobility Team freut sich sehr über die Auszeichnung und die damit verbundene Wertschätzung für die Arbeit der letzten Jahre. Mit den tollen Gewinnen lässt sich jetzt nochmal ein wirklich guter Impuls setzen, um noch mehr Mitarbeitende von nachhaltiger Mobilität zu überzeugen."

Markus, Roche

Im Folgenden lassen wir Roche noch einmal selbst zu Wort kommen:

Als globales Pharma- und Diagnostika Unternehmen mit mehr als 100.000 Mitarbeitenden verbessert Roche die Gesundheit und das Leben von Millionen Menschen. Roche hat am Standort Mannheim mit Strategie, Travel, Fleet und Mobility Services alle Themen rund um Mobilität unter einem Dach etabliert. Damit kümmern wir uns um alle Verkehrsarten: To-the-site, also unser Pendelverkehr. On-the-site bedeutet die Werkslogistik und Werksfahrräder sowie Between-the-sites, also Geschäftsreisen und unsere Fahrzeugflotte.


Was war der ausschlaggebende Punkt, dass Ihr eure Mitarbeitendenmobilität nachhaltig gestaltet habt? Was hat euch dazu bewegt? Woher kam der Anstoß?

Wenn man bedenkt, dass wir allein mit unserer Fahrzeugflotte rund 5.000 t CO2 (entspricht in etwa dem Gewicht von 1.250 Elefanten🐘) ausstoßen und unsere Pendler mit PKWs rund 10 Mio. km (entspricht ca. 2.000 t CO2) im Jahr fahren, wird einem schnell bewusst, welche gesellschaftliche Verantwortung aber auch welchen enormen Hebel wir durch unsere Maßnahmen haben. Allein für die Dienstwagenflotte würden wir 400 Hektar Wald, also in etwa 550 Fußballfelder⚽, benötigen, um diese zu relativieren. Dabei spielt Nachhaltigkeit schon immer eine bedeutende Rolle und ist in unserer Unternehmenskultur verankert. Heute übersetzt sich das in ambitionierte Nachhaltigkeitsziele aber auch einen breiten Support in der Belegschaft. Das gibt uns Rückenwind für alle unsere Mobilitäts-Initiativen. Außerdem haben wir mit André Hoffmann einen Vertreter der Gründerfamilie, der selbst hohe Klimaziele hat und diese Initiativen auch unterstützt.

Was waren hierbei die Herausforderungen? Welche Bedenken mussten aus dem Weg geräumt werden?

Die größte Herausforderung für uns als Großunternehmen ist der Mindset Change. Es erfordert die Bereitschaft, sich auf neue Technologien einzulassen und der Veränderung Raum für Fehler und Anpassung zu geben.

Wie war der Prozess der Umsetzung? Wie lange hat es gedauert, bis Ihr Euer Konzept umgesetzt habt?

Roche am Standort Mannheim hat seit 2019 einen ganzheitlichen Ansatz des Mobilitätsmanagements. Es wurde ein Bedarf gesehen, unsere verschiedenen Abteilungen zu konsolidieren und so insbesondere nachhaltige Themen und Konzepte zentralisiert zu steuern und voranzutreiben. Aus unserer Sicht sind wir so lange in der Umsetzung, bis wir unser großes Ziel in der nachhaltigen Mobilität erreicht haben: zero emissions.

Arbeitet Ihr in Kooperation (z.B. Mobilitätsanbieter, oder Stadt & Kommune) für die Umsetzung Eurer nachhaltigen Mitarbeitendenmobilität?

Die Mobilitätswende ist für Roche ein riesiges Gemeinschaftsprojekt von Politik, Verkehrsunternehmen, Privatwirtschaft und Gesellschaft. Nur gemeinsam erreichen wir die ambitionierten Ziele. Daher teilen wir sehr gerne unsere Initiativen als Anregung und Impuls für andere Unternehmen und Organisationen.

Wie sehen die Ziele zur nachhaltigen Mitarbeitendenmobilität für die kommenden Jahre aus? Wo führt die Reise hin?

Unser Ziel ist die große grüne Null! Wir wollen bis 2050 komplett CO2-neutral sein und arbeiten unter Hochdruck daran. Dafür sind noch einige Zwischenetappen zu erreichen, auf die wir uns aktuell konzentrieren.

Wie kamen die Maßnahmen in der Belegschaft an? Wie stellt ihr den Spaß bei der Sache sicher?

Es ist sicherlich eine große Umgewöhnung. Aber es macht uns auch stolz, dass wir einige Mitarbeitende von der E-Mobilität überzeugen konnten. Unser Mobilitätsbudget wird inzwischen von gut 1.000 Mitarbeitenden am Standort genutzt: d.h. wir haben gut 1.000 Mitarbeitende, die auf ihren Parkplatz verzichten und mit dem ÖPNV oder dem Rad zum Campus kommen. Auch andere Standorte in Deutschland möchten unser Mobilitätsbudget inzwischen übernehmen.

Sind schon andere Unternehmen auf euch aufmerksam geworden?

Da wir, wie bereits geschrieben, in regem Kontakt mit unterschiedlichen Unternehmen in der Region vernetzt sind, leben wir ein Best-Practice-Sharing. Wir lernen voneinander und sehen unterschiedliche Ansätze als große Chance, gemeinsam etwas zu bewirken.

Wo im Unternehmen sind nachhaltige Mobilitätsthemen verortet? Mit welchen Abteilungen habt ihr zusammengearbeitet? Wie wird das Thema intern weiterentwickelt?

Das Thema nachhaltiges Mobilitätsmanagement wird unterstützt von einer Vielzahl von Funktionen wie Arealmanagement, Elektrotechnik, Kommunikation, P&C, sowie der Rückendeckung unseres Managements. Das Gelingen ist von vielen tatkräftigen Helfern abhängig, die uns mit Ihrem Know-how unterstützen. Nicht zuletzt ist eine gelingende Mobilitätswende auch von jedem einzelnen Mitarbeitenden abhängig, der diese tagtäglich lebt.

CMC: Wie seid ihr darauf gekommen, mitzumachen?

Wir wurden letztes Jahr schon durch unseren DB Fernverkehr Key Account Manager auf die CMC aufmerksam gemacht, haben eine Teilnahme erwogen und dann doch verschoben, weil wir mit unserem Mobilitätsbudget noch nicht so weit waren. Daher war eine Teilnahme dieses Jahr schon gesetzt.

Als ihr erfahren habt, dass ihr gewonnen habt, hattet ihr damit gerechnet?

Überhaupt nicht! Es wurden über 50 wertvolle Beiträge eingereicht - da waren wir total überrascht, dass wir es unter die besten 2 in der Kategorie “große Unternehmen” geschafft haben.

Gab es seither Veränderungen?

Wir sind durch die Challenge nochmal in unserem Kurs bestärkt worden und sehen es als große Motivation, all unsere Initiativen weiter voranzutreiben. Innerhalb des Unternehmens wurden wir positiv wahrgenommen und haben sehr viele tolle Rückmeldungen erhalten.

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